Fliegende Brennstoffzelle der MTU Aero Engines nimmt Gestalt an
| Wichtige Meilensteine erreicht: Design steht, Stack-Produktion gestartet
Paris, 16. Juni 2025 | Konsequent und zielstrebig arbeitet die MTU Aero Engines an ihrer Fliegenden Brennstoffzelle. Die Expert:innen kommen gut voran und haben wichtige Meilensteine erreicht: So wurde das Design der Flying Fuel Cell™ (FFC) festgezurrt, die Stack-Fertigung für den Demonstrator gestartet, der E-Motor von eMoSys erstmals erfolgreich getestet und der erste Prüfstand in München in Betrieb genommen.
„Mit dem erfolgreich abgeschlossenen Critical Design Review für unseren ersten elektrischen 600-Kilowatt-Antriebsstrang lassen wir die Designphase hinter uns und starten in die Fertigung und Montage“, freut sich Barnaby Law, FFC-Chefingenieur bei der MTU Aero Engines. In München läuft seit kurzem die Produktion der hochmodernen Brennstoffzellen-Stacks.
E-Motor läuft, Prüfstand gebaut
Parallel dazu liefen die Arbeiten am E-Motor für den FFC-Antriebsstrang, den die MTU zusammen mit ihrer Tochter, der eMoSys GmbH in Starnberg, entwickelt. Auch hier wurde ein wichtiger Etappensieg erzielt: Im Rahmen einer anspruchsvollen Testkampagne hat der 600-Kilowatt-E-Motor die maximale Dauerleistung von 600 kW erstmals zuverlässig erreicht. Law: „Diese Tests haben einen hohen Wirkungsgrad von über 96 Prozent bestätigt sowohl beim Start als auch im Reiseflugmodus.“
Auf dem Werksgelände in München wurde in der Zwischenzeit die FFC-Prüfinfrastruktur aufgebaut bestehend aus zwei Testzellen inklusive Wasserstoffinfrastruktur sowie Kühlwasser- und Druckluftbereitstellung. Status: Der Brennstoffzellen-Stack-Prüfstand ist fertiggestellt und wird derzeit in Betrieb genommen. Ausgelegt ist er für Stacks mit einer elektrischen Leistung von bis 500 Kilowatt pro Einheit. Die zweite Testeinrichtung, der Systemprüfstand, befindet sich in Bau und wird später das gesamte Antriebssystem testen.
Clean-Aviation-Forschungsprojekt HEROPS
Gut laufen auch die Forschungsaktivitäten auf europäischer Ebene: Im Rahmen des Clean-Aviation-Forschungsprojekts HEROPS (Hydrogen-Electric Zero Emission Propulsion System) werden - aufbauend auf der FFC der MTU - Technologien für einen klimaneutralen, wasserstoffbetriebenen elektrischen Antriebsstrang entwickelt, der ab 2035 Regionalflugzeuge in die Luft bringen kann. Daran arbeiten unter der Leitung der MTU sieben Partner und wollen innerhalb von drei Jahren zunächst Antriebssysteme mit einer Leistung von bis zu 1,8 Megawatt analysieren und anschließend einen HEROPS-Ground-Demonstrator aufbauen. Damit soll die Machbarkeit der neuen, bahnbrechenden Technologien nachgewiesen und die Skalierbarkeit auf Leistungen zwischen zwei und vier Megawatt auf Basis einer modularen Antriebsarchitektur gezeigt werden.
Über die MTU Aero Engines AG
Die MTU Aero Engines AG ist ein weltweit anerkannter Experte für zivile und militärische Luftfahrtantriebe. Die Hightech-Kompetenz der MTU reicht von der Entwicklung und Fertigung hochwertiger Triebwerkskomponenten über die Endmontage kompletter Triebwerke bis zur Instandhaltung von Luftfahrtantrieben und stationären Gasturbinen. Damit erzielte das DAX-Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz in Höhe von 7,5 Milliarden Euro. In jedem dritten Verkehrsflugzeug weltweit sorgt MTU-Technologie zuverlässig für Schub. Jedes Jahr hält die MTU rund 1.500 Triebwerke und Industriegasturbinen instand. An 19 Standorten auf fünf Kontinenten leisten mehr als 13.000 Mitarbeiter:innen aus über 80 Nationen einen Beitrag zu einer sicheren weltweiten Mobilität. Gemeinsam mit anderen europäischen Triebwerksherstellern sichert und unterstützt die MTU seit Jahrzehnten die Einsatzbereitschaft von Luftstreitkräften. Um vom anhaltenden Wachstum der Luftfahrtbranche in den kommenden Jahren zu profitieren, investiert das Unternehmen in Deutschland und weltweit in seine Kompetenzen, seine industriellen Kapazitäten sowie in zivile und militärische Antriebskonzepte der Zukunft. Mit der Leidenschaft und Innovationskraft ihrer Mitarbeiter:innen prägt die MTU die moderne Luftfahrt – heute, morgen und in den kommenden Jahrzehnten.