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Leichte Flugzeugantriebe der Zukunft: MTU, DLR und GKN optimieren Verdichtungssystem im Rahmen des EU Technologieprogrammes Clean Sky 2

• Beim DLR in Köln nimmt das ICD-Rig Testbetrieb auf
• Neue Technologien für die nächste Getriebefan-Generation

München, 19. Dezember 2017 – Gutes noch besser machen: Im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms Clean Sky 2 arbeiten die langjährigen Partner MTU Aero Engines, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und GKN Aerospace Engine Systems, Schweden zusammen, um das Verdichtungssystem von Triebwerken zu optimieren und leichter zu gestalten. Die neuen Technologien könnten bereits in die nächste Getriebefan-Generation einfließen. Beim DLR in Köln wurde jetzt die Testkampagne des sogenannten ICD-Rigs offiziell gestartet.

ICD steht für Inter Compressor Duct und bezeichnet den Übergangskanal zwischen Niederdruck- und Hochdruckverdichter. Ziel ist es, Niederdruckverdichter, ICD und Hochdruckverdichter noch besser aufeinander abzustimmen, um neue Potenziale für noch kerosinsparendere Triebwerke zu identifizieren und auszuschöpfen. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist das systematische Vermessen der Strömungsverhältnisse in kurzen, steilen Übergangskanälen (ICDs). Zu diesem Zweck wurde beim DLR-Institut für Antriebstechnik in Köln, dem MTU-Kompetenzzentrum (CoC) für Antriebssysteme, ein komplett neues Windkanal-Rig aufgebaut.

Der offizielle Testbetrieb wurde in Anwesenheit von Vertretern der drei Partner – MTU, DLR und GKN Aerospace Engine Systems aufgenommen. Dr. Gerhard Ebenhoch, Leiter Technolo-gie Management erklärte für die MTU, die die Systemführerschaft innehat: „In dieser Zusammenarbeit werden die Stärken der Partner hervorragend integriert - die Kompetenz von GKN bei großen statischen Komponenten, die Erfahrung des DLR im Bereich Versuch sowie die Verdichter- und Systemkompetenz der MTU.“

Für das DLR sagt Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke: „Das DLR als nationales Forschungs-zentrum spielt eine Schlüsselrolle bei der fortschrittlichen Entwicklung des gesamten Lufttransportsystems. Besonders große Fortschritte gab es in den letzten Jahrzehnten bei den Antrieben. Wir sind sehr stolz, mit diesem einzigartigen ICD-Rig einen weiteren großen Schritt gemeinsam mit unseren Partnern MTU und GKN einzuleiten.“ Und Robert Lundberg von GKN Aerospace Engines ergänzt: „Für GKN bietet sich hier die Gelegenheit, unsere Technologien, die einen hohen Reifegrad aufweisen, auf einem weltweit einzigartigen Prüfstand zu testen. Bei uns in Schweden wäre dies nicht möglich, also brauchen wir unsere Partner. Dies verdeutlicht und unterstreicht den enormen Stellenwert, der einer europäischen Zusammenarbeit zu-kommt.“


Für das Clean Sky 2 Joint Undertaking sendete der Projektkoordinator des Bereichs Triebwerksforschung Jean-Francois Brouckaert Glückwünsche: „Die neue Testeinrichtung erlaubt es uns wichtige Gemeinschafts-Forschung in der EU für das Triebwerk der nächsten Genera-tion zu betreiben. Gratulation an MTU, DLR und GKN zur Erreichung dieses bedeutenden Meilensteins. Ein schönes Beispiel für die sich ergänzende numerische und experimentelle Arbeit.“

Messtechnik in höchster Detailtiefe
Das ICD-Rig vermisst die Kanalströmung in noch nie dagewesener Detailtiefe: 500 Druckmessstellen, Sondenmessungen in drei Traversierungsebenen, Laserverfahren und Turbulenzsonden erlauben einen präzisen Einblick in die Strömung. Dr. Gerhard Kahl, Leiter Technologie-Demonstratoren und –Rigs bei der MTU ist sich sicher: „Wir werden mit den Tests unser Verständnis der Strömung im ICD ein deutliches Stück vorwärts bringen, um in Zukunft mit besonders kompakten Designs die Baulänge und damit das Gewicht der Triebwerke weiter zu verringern.“ Und so geht’s weiter: Im Laufe des nächsten Jahres sollen drei verschiedene ICD-Konfigurationen getestet werden. Aufbauend auf den erzielten Ergebnissen soll 2019 ein Zwei-Wellen-Rig ausgelegt und ein Jahr später gebaut werden. Ab dem Jahr 2021 will man dann Nieder- und Hochdruckverdichter gemeinsam testen. 

Das Technologieprogramm Clean Sky 2 läuft unter dem EU-Rahmenprogramm Horizon 2020, wurde 2014 gestartet und soll 2024 enden. Es ist das Nachfolgeprogramm von Clean Sky 1, dem größten jemals in der EU gestarteten Luftfahrtforschungsprogramms. Übergeordnetes Ziel ist es, die Luftfahrt noch sauberer und effizienter zu machen. Die MTU agiert als eines von 16 Lead-Unternehmen und verantwortet neben dem ICD-Rig, dessen Testbetrieb jetzt ge-startet wurde, einen Triebwerksdemonstrator. Strategische MTU-Partner (Core Partner) sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und GKN Aerospace Engine Systems.

 

Über die MTU Aero Engines
Die MTU Aero Engines AG ist Deutschlands führender Triebwerkshersteller. Die Kernkompetenzen der MTU liegen bei Niederdruckturbinen, Hochdruckverdichtern, Turbinenzwischengehäusen sowie Herstell- und Reparaturverfahren. Im zivilen Neugeschäft spielt das Unternehmen eine Schlüsselrolle mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Hightech-Komponenten im Rahmen internationaler Partnerschaften. MTU-Bauteile kommen bei einem Drittel der weltweiten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Im Bereich der zivilen Instandhaltung zählt das Unternehmen zu den Top 5 der weltweiten Dienstleister für Luftfahrtantriebe und Industriegasturbinen. Die Akti-vitäten sind unter dem Dach der MTU Maintenance zusammengefasst. Auf dem militärischen Gebiet ist die MTU Aero Engines der Systempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Die MTU unterhält Standorte weltweit; Unternehmenssitz ist München. Im Geschäftsjahr 2016 haben rund 9.000 Mitarbeiter einen Umsatz in Höhe von rund 4,7 Milliarden Euro erwirtschaftet.